Neurolinguistische Psychotherapie (NLPt) ist eine zeitgemäße Art, Menschen aus seelischen Krisen und Nöten in oft kurzer Zeit heraus zu helfen. Die Erfolge dieser ressourcen-, lösungs- und zielorientierten Methode basieren auf den Erkenntnissen der modernen Hirn-und Resonanzforschung, die einzigartige Nachweise über die Wirkung von Rapport und Wahrnehmungsrichtungen erbringen.
Die bisherige Praxis der NLPt spricht dafür, dass NLP bzw. NLPt etwas Zusätzliches und Spezielles zu bieten hat, das sich nicht einfach auf andere Verfahren reduzieren lässt.
In diesem Zusammenhang stellen sich jedoch zwei Fragen:
Mit welchem Recht kann man NLPt als eigenständiges psychotherapeutisches Verfahren ansehen?
NLP hat sich nicht als Gegenentwurf zu anderen psychotherapeutischen Methoden entwickelt. Im Gegenteil, der Anspruch von NLP war von Anbeginn an, aus den unterschiedlichsten Verfahren deren Essenz heraus zu destillieren. Es kann daher kaum überraschen, dass NLP/NLPt äußerst kompatibel zu vielen anderen Verfahren ist. Einerseits zeigt sich eine spezifische Stärke von NLPt, andererseits wird es dadurch erschwert, die spezifische Identität der NLPt heraus zu kristallisieren.
Auf der pragmatischen und rein praktischen Ebene stellt sich die NLPt-Identität relativ klar dar. Inzwischen existiert eine reichhaltige Sammlung psychotherapeutischer Interventionen und Methoden innerhalb der NLPt, die in ihrer jeweils spezifischen Art und besonders auch in ihrer Kombination einzigartig sind. Spätestens seit den Arbeiten und Weiterentwicklungen von Robert Dilts deckt diese Sammlung auch ein breites Spektrum ab. In gewisser Weise kann NLPt als „vollständig“ bezeichnet werden. Vollständig meint hier nicht, dass mit den vorliegenden Interventionsmöglichkeiten alle Themen therapiert werden könnten, sondern dass NLPt inzwischen über ein ähnlich weites Anwendungsfeld verfügt wie andere schon länger etablierte psychotherapeutische Methoden.
Wo verläuft dann die Grenzlinie zwischen NLPt und NLP? Welche Unterschiede existieren?
Die meisten NLPt-Anwender sind sich darin einig, dass kein prinzipieller Unterschied zwischen NLP und NLPt existiert. Beide gehen von denselben Annahmen und Grundmodellen aus. Die Besonderheit der NLPt rührt eher von ihrer spezifischen Feldkompetenz und zusätzlichen Faktoren her. So beschäftigt sich NLPt notwendigerweise mit Theorien und Modellen zu Krankheit und Gesundheit. Zusätzlich zum klassischen NLP gesellt sich das Gebiet der Diagnostik hinzu. Besonders im Vordergrund steht dabei das Erkennen von und Umgehen mit Risiken therapeutischer Arbeit und Interventionen.
Kennzeichen von NLP und NLPt
NLPt ist ressourceorientiert. Die Kompetenzen des Klienten stehen im Vordergrund. Beratung und Therapie unterstützen Klienten, ihre eigenen Ressourcen für die Lösung der Themen und Probleme nutzen zu können.
NLPt ist ziel- und lösungsorientiert. Der Fokus richtet sich weniger auf Probleme und deren Ursachen als vielmehr auf erwünschte Ziele und eventuell bereits vorhandenen Lösungsmöglichkeiten. Jedoch ist NLP in seiner Gesamtheit nicht so radikal lösungsorientiert wie etwa die Kurzzeittherapie nach Steven de Shazer, wie es z.B. am Konzept der „positiven Absicht“ ersichtlich wird. Dieses widmet sich der Problemgestaltung.
NLPt ist systemisch-ökologisch. Kaum ein anderes Verfahren betont diesen Aspekt in dieser Deutlichkeit wie NLP, was allein schon der Untertitel eines der ersten NLP-Bücher [Fußnote: Bandler und Grinder, Neue Wege der Kurzzeittherapie] zum Ausdruck bringt – „Ein ökologischer Ansatz in der Psychotherapie“. NLPt richtet spezielles Augenmerk darauf, welche erwünschten und unerwünschten Aus- und Nebenwirkungen angestrebte Veränderungen aufweisen. Je intensiver diese berücksichtigt werden, desto eher werden Veränderungen ohne Reibungsverluste und mit dauerhaftem Erfolg gelingen.
NLPt ist erlebensorientiert. Wirksame Veränderungen betreffen den ganzen Organismus und spielen sich nicht ausschließlich auf der kognitiven Ebene ab. Wesentliches Ziel aller NLPt-Interventionen ist, Lösungen und Veränderungen „wirklich“ im Sinne von Wirksamkeit, also erlebbar und spürbar zu gestalten.