Wolfgang Walker: Jenseits der Kognition - ein Beitrag zur Theorie menschlicher Emotionen

Der - ausschließlich theorieorientierte - Vortrag wendet sich primär an therapeutisch tätige NLP-Anwender. Er versteht sich als Beitrag zu einer erweiterten Theorie menschlicher Emotionen. 
Zentrale Grundlage des klinisch orientierten NLP ist die Annahme, dass unerwünschtes emotionales Erleben sowie dysfunktionale Muster des Verhaltens eine Folge submodal ungünstig kodierter mentaler Repräsentationen (Erinnerungen, Zukunftsprojektionen, Personifikationsbildungen …) sowie einschränkender - in Prägungssituationen erworbener – Glaubenssätze und Wahrnehmungsfilter sind. Die kausale Grundformel lautet: „Mentale Repräsentationen erzeugen (belastende) Gefühle.“ Ziel eines Großteils therapeutisch orientierter NLP-Interventionen ist es daher, die emotional belastenden Repräsentationen auf submodaler Ebene so umzukodieren, dass ein vorteilhafteres Erleben möglich wird.
Langjährige Erfahrungen im Bereich der Psychotherapie und Psychiatrie haben jedoch unzweifelhaft gezeigt, dass eine weitere - von der Person als nicht steuerbar erlebte - Kategorie emotionaler Prozesse existiert, die durch diesen kognitiv orientierten Ansatz nicht dauerhaft aufgelöst werden können. In diesen Fällen lautet die kausale Grundformel: „Gefühle erzeugen (belastende) mentale Repräsentationen.“ Die Wirksamkeit gängiger NLP-Methoden stößt in diesem Bereich an ihre Grenzen. Der Vortrag skizziert die paradigmatischen Grundlagen und therapeutischen Grundprinzipien eines Modells, das es erlaubt, diese Grenzen zu überschreiten und auch diese Muster unerwünschten Erlebens und Verhaltens zu verändern.

Wolfgang Walker arbeitet in freier Praxis als Heilpraktiker für Psychotherapie und NLP-Ausbilder in Berlin. Er ist Autor des NLP-Grundlagenwerks „Abenteuer Kommunikation – Bateson, Perls, Satir, Erickson und die Anfänge des NLP” (Klett-Cotta, 8. Aufl. Stuttgart 2018). Gemeinsam mit dem Entdecker des ‚Sozialen Panoramas‘, Dr. Lucas Derks sowie dem Professor für Ökonomie und Kulturgeschichte, Prof. Dr. Walter Ötsch bildet er seit 2002 das internationale Forschungsnetzwerk ‚The International Laboratory for Mental Space Research‘ (www.mentalspaceresearch.com).